22.11.2017
Pokalaus in Eberstadt!
Bereits in der zweiten Runde des diesjährigen Hessenpokals, kam für den JFV Alsbach-Auerbach das Aus. Beim Tabellenführer der Kreisliga und Pokalsieger des Fußballkreises Darmstadt, Germania Eberstadt, verloren die Bergsträßer nach einer durchwachsenen Leistung mit 2:3 (1:1) nach Verlängerung. Leider gab es bei dem Spiel auch zwei Spieler, die sich schwere Verletzungen zuzogen und ihren Teams über Monate nicht zur Verfügung stehen werden.
Volksfeststimmung auf dem Waldsportplatz von Eberstadt! Schon bei der Ankunft auf dem Sportgelände konnte man als Zuschauer erahnen, dass das heute kein normales Spiel werden würde. Lautsprecherdurchsagen, Verkaufsstände und eine Zuschauerzahl von knapp 200 Personen bildeten einen schönen Rahmen für das Pokalderby. Der Kreisligist hatte sich richtig viel Mühe gegeben.
Die Gäste von der Bergstraße gingen das Spiel recht flott an, versuchten durch schnelles Passspiel schnell vor des Gegners Tor zu kommen. Doch waren zu viel Ungenauigkeiten im Spielablauf des Verbandsligisten. So hatte der Kreisligist wenig Mühe in der Defensive. Für Torgefahr sorgten lediglich zwei Distanzschüsse durch Emre Goek und Sascha Lautenbach, die aber am Tor vorbei gingen bzw. der Torsteher der Gastgeber glänzend parierte. Gefährlicher wirkten da schon die Konter der Hausherren, die immer wieder versuchten durch ihre schnelle Stürmer in Tornähe zu kommen. Eine gute Waffe waren auch die Standards der Germania, die die JFV-Abwehr immer wieder in Schwierigkeiten brachten. Mitte der ersten Halbzeit neutralisierten sich beide Kontrahenten. Der JFV hatte mehr Ballbesitz, machte aber nichts daraus. Die Eberstädter ihrerseits verlegten sich auf ihr Konterspiel.
So war es nicht verwunderlich, dass der erste Fehler eines der beiden Teams, die Führung für den Gegner bringen würde. In der 27. Spielminute nutzte der Sturmführer der Germania ein Missverständnis zwischen den beiden Innenverteidigern des JFV und deren Keeper und schob als „lachender Vierter“ das Leder ins leere JFV-Gehäuse zum 1:0.
Der Treffer tat dem Spiel gut. Fortan entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Torchancen auf beiden Seiten. Der Germania-Schlussmann stand dabei mehr im Mittelpunkt als sein Gegenüber. Dreimal reagierte er glänzend bei Chancen der Gäste. Zwei Minuten vor der Pause war aber auch er machtlos, als Dominik Koob im zweiten Versuch den Ball zum 1:1 Pausenstand über die Linie drückte.
Die zweite Halbzeit war ein Spiegelbild des ersten Durchgangs. Keine Mannschaft konnte sich zunächst entscheidend durchsetzen. Zu keinem Zeitpunkt des Spiels war ein Zwei-Klassen-Unterschied zu sehen. Vom favorisierten Verbandsligisten kam aber auch zu wenig für einen geordneten Spielaufbau. Nichts erinnerte mehr an die sehr gute Vorstellung drei Tage zuvor im Punktspiel in Neu-Anspach. Dies lag aber auch daran, dass die Aufstellung an diesem Abend gegenüber dem Auftritt im Taunus auf mehreren Positionen geändert wurde. Der Spielrhythmus war alles andere als rund.
So war es erneut ein schwerer Patzer in der JFV-Abwehr, der die Hausherren erneut in Führung brachte. Nach einem Eckball versäumten es gleich mehrere JFV-Spieler, den Ball entscheidend aus der Gefahrenzone zu klären. Von der Strafraumgrenze schoss ein Germania Spieler zum 2:1 ein (68.). Dieser Treffer war der Beginn für eine turbulente und abwechslungsreiche Schlussphase. Alex Butz glich bereits zwei Minuten später zum 2:2 aus (70.) und der gleiche Spieler hatte nur fünf Minuten Später die Führung auf dem Fuß, doch sein Schuss ging knapp vorbei. In der Folge scheiterten die Gäste noch ein paar Mal am sehr guten Germania-Schlussmann, der an diesem Abend über sich hinaus wuchs. Auf der anderen Seite wurde auch JFV Keeper Florian Grinda immer wieder geprüft, verhinderte aber ebenso gut weitere Gegentreffer. So stand es nach 90 Minuten nicht ganz überraschend 2:2 Unentschieden und es ging in die Verlängerung.
Auch hier konnte man kein Kräfteverschleiß bei den Germanen feststellen. Konzentriert standen sie weiterhin in der Defensive und setzten weiterhin auf ihre stets gefährlichen Stürmer. Die Entscheidung in diesem Pokalfight führte ein Standard herbei. Ein überflüssiges Foulspiel vor dem JFV-Tor führte zu einem Freistoß für die Gastgeber aus rund 25 Metern Entfernung. Ex-JFV-Spieler Pascal Sander nutzte dieses „Gastgeschenk“ und versenkte den Ball zum 3:2 im Netz.
Der JFV versuchte danach nochmals alles um zum erneuten Ausgleich zu kommen. Aber zu kopflos rannte er weiterhin an. Der Kreisligist verteidigte weiterhin gut und hatte selbst noch die eine oder andere Konterchance, spielte die aber nicht sauber genug aus.
Fazit:
Am Ende der 120 Minuten hatten sich die Germanen aus Eberstadt diesen 3:2 Erfolg verdient. Sie agierten in der Abwehr clever und in der Offensive nutzten sie ihre Chancen effizient. Aus Sicht des JFV muss man feststellen: „Never Change a winning Team“ und jeden Gegner muss man ernst nehmen, egal in welcher Klasse er spielt!
Leider wurde das Spiel von zwei schweren Verletzungen überschattet. Germania Stürmer Philipp Christians zog sich einen Kreuzbandriss zu, JFV-Verteidiger Jannik Schäfer brach sich den Mittelfuß. Beide Spieler fallen leider jetzt eine längere Zeit aus. An beide Jungs gehen die besten Genesungswünsche und der Wunsch, dass sie bald wieder auf dem Platz stehen und wieder Fußballspielen können.
Aufstellung:
Florian Grinda – Leon Kutrowatz, Dominik Koob, Johannes Götz, Sebastian Niesert (Jannik Schäfer) – Moritz Graf (Burak Can), Eike Karl – Eldin Ramic (Alexander Butz), Sascha Lautenbach, Davi Klein Spindola (Marvin Knaup) – Emre Goek
